Bevor der Körper streikt
Bevor der Körper streikt – Lernen Sie Ihre eigenen Stress-Grenzen kennen
Die Aufgaben, denen wir uns im täglichen Leben stellen müssen, sind vielfältig und anspruchsvoll. In Zeiten ständiger Erreichbarkeit gilt es stets, bestmögliche Erfolge im Berufs- aber auch Privatleben zu erzielen. In unserer Leistungsgesellschaft ist es kein Wunder, wenn der Körper irgendwann an seine Grenzen kommt und in eine Art Risikozustand gerät. Wichtig ist es, die Warnsignale zu erkennen und vorzubeugen, bevor Körper und Psyche ganz streiken.
Die Anzeichen einer intensiven Überlastung kommen oft schleichend und können sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen. Zum einem können sie sich körperlich äußern durch ein allgemeines Gefühl der Kraftlosigkeit, chronische Verspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Ohrgeräusche wie Tinnitus, Herzrasen oder auch Schlafstörungen. Es ist in der Regel ein Leistungsabfall zu beobachten, wobei es bei der Arbeit aufgrund von Konzentrationsstörungen zu häufigen Fehlern kommen kann. Die Signale zeigen sich außerdem emotional durch eine erhöhte Empfindsamkeit bzw. Reizbarkeit, aber auch Zynismus. Oft stellt sich ein Gefühl der Überforderung ein oder es wird von einem sozialen sowie emotionalen Rückzug berichtet.
Doch ignoriert man diese sensiblen Zeichen, befindet man sich schnell in einer abwärts gerichteten Stressspirale, die zu Energieverlust und dem Gefühl des „Ausgebranntseins“ führen kann. Zudem steigt das Risiko für Depressionen, Bluthochdruck, Tinnitus und Infektionen. Es ist daher essentiell, die eigenen Kräfte nicht über die Ressourcen zu beanspruchen. Sie sollten in Stresssituationen also lieber die Reißleine ziehen und Prioritäten setzen. Denn Prävention ist besser als jede Therapie.
Das Eisenhower-Prinzip
(siehe Grafik)
ist ein bekanntes Hilfsmittel, um Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu sortieren. Erstellen Sie sich eine Aufgabenliste und versuchen Sie Ihre Aufgaben einmal in dieses Quadrat einzuordnen. Ganz sicher werden nicht ALLE Ihre Aufgaben immer wichtig UND dringlich sein!
Manchmal neigen wir dazu, dringliche unwichtige Aufgaben vorzuziehen, weil sie “schnell mal zwischendurch zu erledigen sind” und kommen so nie zu den wirklich wichtigen, aber nicht dringlichen Themen. Manchmal beißen wir uns ewig an unwichtigen und auch nicht dringlichen Aufgaben fest, ohne es zu merken und sie sitzen uns stets im Nacken. Kennen Sie das?
Hat man die Aufgaben in die Kategorien einsortiert, kann man sich z.B. bewusst eine Zeit am Tag für wichtige, nicht dringliche Aufgaben einräumen. Vielleicht können die nicht wichtigen, aber dennoch dringlichen Aufgaben von jemand anderem erledigt werden? Oder Sie setzen sich eine Grenze, wie viel Zeit Sie täglich in diese Aufgaben investieren wollen. Spielen Sie einmal mit diesen Gedanken!
So bewahren Sie sich vor einer Überlastung:
- Hören Sie auf die (Warn-)Signale, dir Ihr Körper Ihnen sendet.
- Setzen Sie sich selbst Grenzen.
- Lernen Sie „Nein“ zu sagen.
- Ordnen Sie Aufgaben nach Wichtigkeit und Dringlichkeit.
- Bauen Sie tägliche Entspannungszeiten ein.
- Nehmen Sie das Bedürfnis nach Ruhe und Urlaub ernst.
- Machen Sie sich regelmäßig selbst eine Freude.
- Schlafen Sie ausreichend.