Feedback – Ein Geschenk des Gegenüber

Verschiedene Menschen halten Gesprächs- und Gedankenblasen aus Pappe hoch

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Feedback ermöglicht uns, die Folgen unseres Verhaltens zu erkennen. Haben wir mit unserem Verhalten das Ziel erreicht, das wir anstrebten, oder nicht? Feedback ist eine Information, keine Bestrafung und auch keine Schmeichelei. Positives Feedback sagt aus, was gut gelaufen ist, kritisches Feedback gibt Information über das, was besser oder anders gemacht werden könnte. Diese Informationen ermöglichen dem:der  Empfänger:in des Feedbacks, zu entscheiden wie er:sie sich in Zukunft verhalten möchte.

Feedback geben und annehmen
Menschen haben immer einen triftigen Grund für ihr Verhalten und verfolgen damit, bewusst oder auch unbewusst, eine gewisse Absicht. Feedback gibt Menschen Auskunft darüber, ob sie ihre Absicht erreicht haben oder ob andere, unbeabsichtigte Auswirkungen aufgetreten sind.

Wir Menschen haben einen natürlichen Hang dazu, unsere Aufmerksamkeit besonders auf Negatives zu lenken. Positives wird oft als selbstverständlich gesehen und nicht betont oder erwähnt. Dabei ist es sehr wichtig und hilfreich, wenn das Positive extra hervorgehoben wird. Positives Verhalten, das keine Beachtung findet, wird verkümmern. Positives Feedback wird dieses Verhalten dagegen stärken und fördern. Außerdem verbessert es die zwischenmenschlichen Beziehungen. Eine wichtige Grundvoraussetzung ist hier allerdings, dass das Lob aufrichtig und ernstgemeint ist.

Das kritische Feedback
Kritisches Feedback kann unter Umständen schwer zu verkraften sein und sich negativ auf die Beziehungen auswirken. Es ist jedoch manchmal unumgänglich und bietet auch Chancen. So kann es dazu beitragen, Probleme zu lösen und ungünstige Verhaltensweisen zu ändern. Grundsätzlich ist Feedback nichts Negatives und muss von Kritik unterschieden werden. Kritik ist oft subjektiv, wertend und hart, während Feedback objektiv, sachlich und hilfreich ist. Es kann aber auch kritisch oder konstruktiv sein.

Interessanterweise fühlen sich viele Menschen nicht nur mit kritischem Feedback unwohl. Auch positives Feedback kann für manche Menschen schwierig zu ertragen sein. Lassen Sie sich dennoch nicht davon abbringen, positives Feedback zu geben. Fachleute raten positives Feedback 6-mal häufiger zu geben als kritisches Feedback, da dieses schwerer wiegt und wir uns darüber viel mehr Gedanken machen als über positives Feedback.

Gekonnt Feedback zu geben ist nicht immer einfach. Hier ein paar goldene Regeln:

  • Geben Sie es unmittelbar. Je mehr Zeit zwischen Ereignis und Feedback verstrichen ist, desto weniger ist das Feedback wirksam.
  • Geben Sie das Feedback so spezifisch wie möglich.

„Sie haben diesen Bericht fehlerfrei und pünktlich erarbeitet. Er ist sehr detailliert und liest sich flüssig. Ich finde ihn wirklich gelungen.“

„Sie haben diesen Bericht drei Tage verspätet abgegeben. Ich habe darin einige Schreibfehler gefunden, die ich markiert habe, und es fehlen folgende Details:…“

Kritisches Feedback kann leichter angenommen werden, wenn es urteilsfrei ist. Nennen sie Fakten, anstatt zu urteilen. Vermeiden Sie es anzuklagen und verwenden Sie stattdessen Ich-Botschaften:

„Ich habe beobachtet, dass Sie letzte Woche am Montag und am Donnerstag zu spät zur Arbeit kamen.“

„Ich hatte mich darauf verlassen, dass Du mir den Bericht bis heute Vormittag vorlegst. Jetzt muss ich unvorbereitet ins Meeting gehen und kann die erwarteten Zahlen nicht vorlegen.“

Kritisches Feedback kann etwas entschärft werden, wenn zunächst das Positive anerkannt wird und dann mit der Formel „was wäre wenn“ ein Vorschlag erfolgt. Das kann Kooperation erwirken.

„Mir gefällt die Form dieser Grafik sehr gut. Was wäre, wenn wir sie in blau gestalten würden?“

In manchen Situationen kann auch die Sandwich-Formel eine gute Lösung sein. Plazieren Sie kritisches Feedback zwischen zwei positiven Feedbacks. Das ermöglicht dem Empfangenden, das Gesicht zu wahren und wirkt sich weniger hart auf das Selbstbewusstsein aus.

Und zu guter Letzt:

Vergessen sie nie die Macht des positiven Feedbacks! Es ist viel sinnvoller das Positive zu stärken, als das Negative ins Licht zu rücken. Denn das, was Aufmerksamkeit bekommt, wird sich vermehren und verstärken. Negatives Feedback ist nur dann zielführend, wenn es sparsam eingesetzt wird!

Der Begriff „Feedback“ kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „Rückmeldung“ oder „Rückkopplung“. In der Psychologie wird Feedback oft als wichtiger Bestandteil des Lernprozesses angesehen, da es dem Individuum ermöglicht, sein Verhalten anhand der erhaltenen Rückmeldung anzupassen.

 

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